Geschichte Sandwälle
Im Mittelalter legten Bauern Erdwälle um ihre Felder an: sogenannte „Schurvelingen“. Die Erdwälle waren etwa einen bis anderthalb Meter hoch. Sie markierten die Grenze eines Grundstücks und hielten den Flugsand zurück, der aus den Dünen herüberwehte. Oft wurden sie mit Weiden und Eichen bepflanzt oder mit dornigen Sträuchern, damit auch das Vieh die Wälle nicht überquerte.
Bei Äckern mit hohem Sandanteil wurde später ein Teil des Bodens abgetragen, um näher an das Grundwasser zu gelangen und den Boden fruchtbarer zu machen. Dieser Vorgang wird als uitmijnen (ca. „Ausminen“) bezeichnet. Der mit Schaufeln abgegrabene Sand wurde anschließend mit Schubkarren auf die bestehenden Wälle (Schurvelingen) geschüttet. So konnten durch „Ausminen“ drei bis fünf Meter hohe Sandwälle entstehen, die im Ouddorper Dialekt auch Hoagte genannt werden. Die Sandwälle hatten den zusätzlichen Vorteil, dass sie ein „mildes Klima“ schufen, weil sie Schutz vor der salzigen Seeluft boten. Auf dem Campingplatz Kotestee befinden sich mehrere dieser hohen Sandwälle. Es muss eine enorme Arbeit gewesen sein, all diesen Sand von Hand abzutragen und wieder aufzuschütten. Im Zentrum von Ouddorp steht zur Erinnerung an dieses Phänomen die Statue De uitmijnende man (Der „ausminende“ Mann).